Enduromania 2003 / unsere dritte Teilnahme von 11.09.-21.09.
In Borlova 7. Veranstaltung des Jahres.
Wir stellten diesjährig wieder ein paar Freiwillige - und -und- und- wir wurden 2.ter "The Silvermedal winner is" Das Team
"Motorrad Freunde Bergisch-Land - the third edition" !
Aber hübsch der Reihe nach:
Eigentlich wollte Hartmut immer und Harry eigentlich auch. Dann wollte Harry nicht so weit und wenn doch, dann gemütlich. Dann durfte es doch was weiter werden, so nach Tschechien oder Polen. So saß man dann Sonntags bevor es los gehen sollte, jeweils mit seinem "Bestenstück" (gemeint ist nicht das Dings, auch nicht dat Moped, sondern die Langzeitgeehelichten ) mit Bier, Kuchen, Kaffee, Kippen (BKKK - Reihenfolge beliebig) auf dem Balkon und plante, wie die Männer wohl die bevorstehenden 10 Urlaubstage so erlebnisreich wie möglich rumbekommen könnten. Dann ein vorsichtiger Vorstoß von Hartmut: "Also, wenn wir schon z.B. nach Polen fahren, dann können wir ja auch nach Rumänien!" Zack, da war es raus, sein Lieblingsziel. "Dann könnte man ja doch an der Enduromania teilnehmen." Ein kurzer Blickaustausch zwischen Brigitte und Harry, und dann war klar "Hurra wir fahren in den Banat!"
Sofort liefen die Drähte heiß, Richtung
Sergio Morariu, dem Veranstalter - "Können wir kommen?""
MFbL`s" haben sich immer gut benommen, e-mail hin, e-mail her "Wir
konnten!"
Drei Tage zum "artgerechten Packen": Mittwochs die Dominator von
Harry mit altem Sekundärantrieb (schlappe, olle Kette, weiteres folgt!)
auf den Hänger neben die Yammi (freundliche Dauerleihgabe von Daggi).
Alles, außer der Domi, war bereits zweimalig Reisezielerprobt und das
"Wombel" ("Wohnmobil") sowieso! Donnerstagmorgens ging
es los. 4Tonnen Lebensfreude Richtung Megafreizeitpark Rumänien (Hast
du Euro´s in den Taschen, bekommst immer was zu naschen!).
Mit einer planmäßigen Übernachtungspause in Austria kamen wir dann Freitag Nachmittag an. Es war wie immer, man fühlte sich bei Freunden. Die gute Küche ist bei Zacharias selbstverständlich! Und ein guter Platz fürs Equipement sowieso! Im Hof seines Schwiegervaters konnten wir uns so richtig breit machen.
Abends null Moped fahrn, aber ein Spaziergang
durchs "Kaff" und dann rüber auf die "schäl Sick!"
Ein Bach teilt das Dorf Borlova in die eine und die andere Seite. Die andere
Seite des Ortes ist im grausigen Zustand. Harry war beeindruckt! Man kann
wirklich erkennen, was in Osteuropa noch Armut bedeutet. Die Benachteiligten
sind dort Nachkommen von Zigeunern. Ich, der Schreiber, gebe mir keine Mühe
sie Sinti & Roma zu nennen. Denn der Begriff ist unvollständig; er
beschreibt nur zwei Sippen. Ein Kunstname, der in den letzten Jahren von einem
Zentralrat erfunden und von ein paar sentimentalen Dauerbetroffenen aufgegriffen
wurde. Zigeuner ist ein international gewachsener Begriff für "ziehende
Gauner", vielleicht war auch mal der Name Programm, dann waren deren
Vorfahren aber nicht sehr erfolgreich! Auch ich muss mich mit meinem Familiennamen
abfinden. Jedenfalls verdienen diese Menschen unseren Respekt und unsere sanfte
Hilfe!
Als Motorradfahrer sind wir keine gefühlsduseligen Weltverbesserer, aber
wir geben allen Menschen in Gegenden, die wir bereisen, die Chance, ein kleines
bisschen an uns zu verdienen. Mit freundlichen Gesprächen lernen auch
unsere Gegenüber etwas von der großen weiten Welt kennen. Sergio
mit der Enduromania powert diese Initialzündung mit sanftem Endurotourismus.
Es ist ein klarer Umweltkodex vorhanden und Nutzen für Land und Leute
ist in den Orten der Enduromania bereits sichtbar. Es folgen Mountainbiker,
Wanderer, Wintersportler, Individualtouristen u.s.w. Immer bleibt was hängen
und immer folgt ein kleines bisschen mehr, so geht "start up"! Die
Menschen haben verstanden und gehen nett mit uns um.
Soweit die Anmerkungen des Schreibenden, der hier seine private Meinung kund
tut, die nicht die Meinung des Clubs seien muss. Wir machen keine Politik,
aber wir nehmen auch kein Blatt vor den Mund.
Kurve gekriegt, endlich Enduro unter dem Hintern.
Es ist Samstag, der Boden ist gut gewässert und die Reifenstollen wissen
wo sie hingreifen müssen - in den Modder.
Es hat viele Vorteile wenn alles nass ist: es staubt nicht so. Man fährt
vorsichtiger wegen der ungewohnten Servolenkung und man fällt weicher.
Ach ja, und die Fontainen von Pfützen, den gefüllten Spurrillen
und Bächen, sie spritzen in Rumänien einfach schöner und höher.
Satter Schwall, Moped unsichtbar, Dreckwasser über den Kopf des Enduronauten,
es ist ein unbedingtes Muss. Eine wohlgefüllte Pfütze hat auch immer
was Prickelndes. Der Kick ist, man weiß vorher nie wie tief sie ist,
oder ob in einem günstigen Winkel eine Wurzel inliegend ist, die dir
die Lenkerenden aus der Hand reißt. Oder ob die Natur die Kombination
von Astgabel und Wackermann vorgesehen hat. Dies bedeutet möglicherweise
beschleunigter Fahrtrichtungswechsel und Absteigen (Hallo Jörn!). Aber
dem sollte man sich ruhig einmal pro Tag stellen. Den "negativ Rekord"
belegte 2002 eine kleine blonde Dame im Team. Sie verweigerte sich partout
7 Tage lang, solcher Chancen der Physik kontra Natur zu folgen (Hi Corinna).
Eigentlich schade....
Nach zweitägigem "warm up", dann
die Gretchenfrage, wer ist eigentlich unser dritter Mann? Dieses Problem hatten
seinerzeit Jörn und ich auch 2001 schon mal, aber daraus lernt man ja
und will einen besseren Griff tun. In 2002 war uns dies gelungen.
Lange Rede, kurzer Sinn, mit Umwegen fanden wir diesen: Dennis, inzwischen
unser Freund aus Atlanta, aber gebürtig aus Rumänien, ausgewandert
nach Deutschland, mit mehreren Stationen in Asien; diesen Kontinent kreuz
und quer befahrend mit Krad und belebt! Nun, dieser U.S.Ami, mit dem kosmopolitischem
Charme eines in ehren ergrauten Süd-Staatlers, fährt nicht nur gut
Moped, er kann auch die Landessprache, rumänisch und viele andere.
Eigentlich sollte dann unsere Gruppe auch aus zwei BMW -Fahrern bestehen:Ralf
mit Freund. Aber es ist schon ein Problem am Vorabend eines Wettbewerbes:
A. nicht zuviel zu trinken und B. die Ost-Europäische Sommerzeit ins
Zeiteisen einzugeben.
Also wie gehabt, wer zu spät kommt, den straft das Leben. Wir fuhren
Montagmorgen 9:15 ohne Heavymetal Bändiger (¼ Std. gewartet).
1.Fahrtag
Da Hartmut das Terrain von den dreien am besten kannte, ritt er auch vor.
Der 1. Tag war die pure Sahne. Punkte, Kameradschaft, Kontakte mit der Bevölkerung, Discovery über den Sub Margine Top ins Plopultal alles passte, und böse, böse Umweltsünden wurden auch notiert. Die Krönung waren zwei Stürze von Hartmut kurz hintereinander. Ursache, nimmt man bei XT's das Gas weg, macht die zu, schlüpfriger Boden, Rillen, egal die Fuhre bricht aus und liegt, die Kupplungshand kommt fast immer zu spät. Wenn da nur nicht unser Dennis seinen Durst mit Wasser aus dem Brunnen des freundlichen Krüppels gelöscht hätte. Wir rieten ihm noch dringend ab offenes Wasser zu trinken. Aber so Sätzen wie z.B. "Ich habe in Asien aus Pfützen getrunken, mir macht das nichts!" hat man nichts entgegenzusetzen. Der durchschlagende Erfolg kam 2 Tage später, aus den dann kaum noch abzudichtenden Hauptkörperöffnungen. Das war der Totalausfall für Dennis ab Mittwoch.
2.Fahrtag
Aber vor dem kam noch der Dienstag; der hatte
es in sich. Unser Oberguru Sergio "der I." persönlich, beehrte
uns mit seiner Anwesenheit an diesem Tag. Und er zeigte uns, wo Bartel mit
einer 350ccm Beta (Motor Susi DR 350) den Most holt. Wir bestimmten die Richtung,
der Fairness wegen, und er knallte vor. Die Militärpassstraße (Nordseite)
zum Muntele Mic hoch, mit allen Abschneidern. Dies bedeutete erster Sturz
von Harry ca. 3 km hinter dem Ausgangspunkt. Hartmut am steilen Geröllweg
2 Biegungen , Dennis 4-5 Biegungen weiter vor und von Sergio sahen wir nur
die Kondensstreifen bis zum nächsten Abzweiger. Harry musste seine Domi
aufrichten, abgebrochenen Kupplungshebel suchen und finden (Honda Teile im
Wald sind Sondermüll!), richtige Spontandiagnose "Heimfahrt-Basis-Lager-Borlova"!
Dann am Hang wenden und als er alles bewältigt hatte, kam Hartmut mit
helfender Hand, um ihm gute Rückfahrt zu wünschen. Selten konnte
man in den Augen eines aufrechten Remscheiders die Gedankenblasen u. Wutzeichen
so deutlich sehen, wie die in Asterixheften abgedruckt sind. Gab das dem Hartmut
zu denken? - Ich denke nein!
Denn
a.) hat jeder beim Enduro fahren mit sich selbst genug zu tun!
2.) nach der ersten Biegung sieht man Gott sei dank seinen Hintermann nicht
mehr!
III.) Ist es ratsam eine "getunte Auspuffanlage zu haben, dann hörst
du nicht, dass jemand um Hilfe ruft, sonst muss man ja den sch...schönen
Weg wieder zurück!
:-) Sind Raucher immer im Vorteil. Die bleiben stehen, wenn sie ihren Hintermann
verlieren und rauchen sich erst mal eine. In der Ruhe liegt die Kraft und
manche Probleme erledigen sich so von alleine.
Dann "flog" Dennis. Er musste ja unbedingt
hinter Sergio den noch steileren Abschneider fahren. Nach einer Anstandswartezeit
siehe Punkte a.- IV fuhr Sergio wieder zurück, mal so gucken und kam
nach einiger Zeit wieder. Dennis lebt - Maschine fast wohl auf (Eigentum v.
Sergio). Ich könnte nicht sagen, dass ich mich die letzte ½ Stunde
gelangweilt hätte, dafür ist die Flora und Fauna im Banat zu aufregend.
Aber als die beiden dann genervt endlich fertig wieder aufschlossen, erklärte
man mir, die Feder des Seitenständers wäre abgerutscht. Diese mit
nicht geeignetem Werkzeug wieder auf zu fummeln, ist schweißtreibend,
das ist bekannt. Für so was habe ich immer eine Drahtschlinge dabei,
aber mich fragt ja keiner nach so einfachen Dingen.
Endlich oben angekommen, verbrachten wir das fällige "Päuschen"
beim Hüttenwirt. Er erzählte, dass die Leute von der Securitate
ihm vor dem Umbruch schon sein Leben erschwert hätten und nun als Wendehälse
in ihren neuen Aufgaben dasselbe täten. Das der Lift schon so lange kaputt
sei, und dass er im Winter mit seinem Ketten-LKW für die Tour bergab
- bergauf 250 Liter rumänischen Diesel brauche. Ach wie sparsam ist doch
`ne gute alte XT, die kommt wohl mit 2,5 Liter für gleiche Strecke aus.
Dann weiter zur höchsten Erhebung auf dem Muntele 1.802m, Fototermin,
und noch zum Securitate Gebäude. Die Ruine war eine Woche zuvor eingestürzt,
auch weil sie manche Hirten als Baustofflager nutzten ("alles in OBI").
Der geneigte Leser wird sich nun ins Fäustchen lachen. Ich, der einfache
Werkzeugmachermeister, habe Zuhause selbstverständlich mit bestem Wissen
und Gewissen, alle Schrauben am mir angetrauten Krad richtig, teils mit
Drehmomentschlüssel angezogen. Aber dann hatte ich noch eine gute Idee.
Ich löste verschiedene Verbindungen wieder, weil man im Rahmen einer
Panne ja diese mit Bordwerkzeug auch drehen können muss. So kam es, dass,
als ich Schrauben und Muttern mit dem guten Bord-Werkzeug wieder anzog, die
Sattelschraube der Hinterradbremse vergaß (black out). Kleine Panne,
große Wirkung. 3,25 Fahrtage mochte die M8 meine Fußbremskräfte
aufnehmen, aber nicht länger. Schraube weg und ein Bremsbelag fehlte
nun auch. Ich verabschiedete mich nun auch aus meiner Gruppe und fuhr ganz
vorsichtig die "sanfte!" Nordroute zum Basislager zurück. Fahrtag
für Harry und Hartmut beendet.
Nun lag alle Verantwortung auf Dennis, der diesen Tag wertungsmäßig
retten sollte. Sergio, immer noch in seiner Begleitung, musste sich ja neutral
verhalten. Und Dennis tat was er konnte. Er zeichnete Punkte, dass es eine
Freude war.
Das war leider auch das Letzte, was er für das Team tun konnte. Denn
geschwächt von seiner Diarrhö machte er später in der Woche
eine Probefahrt und stürzte so heftig auf den Brustkorb, dass ihm nun
auch noch die Luft weg blieb. Wir dagegen nutzten unsere unfreiwillige Pause,
um unsere Mopeds wieder herzurichten, den Biervorrat zu schmälern und
so ermutigt, nun den Mädels vom "Boxerstammtisch auf Abwegen"
unsere Aufwartung zu machen. Hier waren wegen Erkrankung der Damen Uli + Manu
die Möglichkeiten aber auch "begrenzt". Wenn andere fahren,
kann man ja als Mann in den besten Jahren auch mal ein Nickerchen machen und
das dachte sich mit mir auch unser Harry.
3.Fahrtag
So bestens vorbereitet, ging es am nächsten Tag wieder auf Punktejagd. Auch diese Tour war wieder vom feinsten. Als krönenden Abschluss die Rinderhöhe. Hier freute sich Harry schon auf die Hirtenhunde. Diese laufen gerne ein Stück mit und beißen in alles was nach Kradmann aussieht und es sind so viele. Diese Erscheinung quittierte mein Team-Kamerad gerne mit Angstschweiß.
4.Fahrtag
Der Höhepunkt einer jeden Enduromania ist
und bleibt die Fahrt zur Donau. Heute am Donnerstag aber erst mal das Fernsehinterview
der modernen Gladiatoren. "Heil Cäsar, die Todgeweihten grüßen
Dich!" sagt man nicht mehr. Statt dessen "Ich liebe dieses schöne
Land, die netten Menschen und dieses ist meine dritte Enduromania! Meine Heimat
ist Wuppertal. Das ist ca. 1.800 Km entfernt; ja, ich komme bestimmt wieder!"
--- Schnitt --- Nun los, über eine für uns ganz neue Route über
Resita, Anina, Sasca Montana Richtung Garnic > Ravensca.
Bei Sasca Montana schüttelte die Domi das erste Mal ihre top gepflegte
Raschelkette ab, nun war sie aber bleibend verdreht (Winsch). Ging aber mit
maximaler Spannung wieder gerade zu ziehen. Des weiteren ist es schon erstaunlich,
wie Waldwege als Fernstraßen vergewaltigt werden und sich über
diese dann der Schwerverkehr abwickelt. Nicht zu viele, aber für uns
faszinierend, für den Rumänen der Alltag. Die alten bei uns ausgemusterten
LKW`s bekommen hier bestimmt kein Gnadenbrot.
Dann in Ravensca die Hiobsbotschaft. Die Straße Richtung Liubcova ist
mit der Schneeschmelze verrutscht, kein Durchkommen. Mir war noch der Holzrückeweg
in vitaler Erinnerung, darauf hatte ich keinen Bock. Aber der freundliche
Bauer half weiter. Zweite Kreuzung, dann am Altärchen den Karrenweg immer
bergab, so ca. 10 Km. Zwischendurch noch schnell die letzte Kunstflugeinlage
von meinem verbliebenen Partner. Zu Stielnoten kann leider keine Aussage gemacht
werden, ich war wieder weit genug weg.
An der Donau angekommen, konnte man sich nicht satt sehen, aber der Tag ging
zur Neige. Also Knallgas. Eibental, Eibental-Bahn, Stempel vom Donau-Kapitän,
St.Ana-Kloster, alles fette Punkte für uns und dann bei den Klostergirls
noch wegen einer "Zelle" nachsuchen.
Im wirklichen Leben sind wir auf Zellen nicht so versessen, aber bei den St.Ana-Sister´s
ist das anders. Immer ein gutes Abendbrot, zwei Flaschen Messwein, eine saubere
Schlafstatt und manchmal ein Konzert von Kirchturm, das ist Kloster-Milieu
vom feinsten. Und für eine entsprechende Spende gibt es auch eine Eintragung
ins Messbuch, sprich, es wird für alle Enduronauten nebst Familie in
den Fürbitten gebetet. Und auch wir lassen uns mit "Eküs"
nie lumpen, die Damen tun viel Gutes. Nur mit dem frühen Aufstehen haben
sie es nicht. Erst wenn wir gegen 7:00 morgens die Ein- bis Zweizylinder starten
kommt eine Nonne angewieselt, die Tunika (oder heißt es Kutte, Talar,
Robe, oder Galabria) locker übergeworfen und gibt uns unsere Pässe
zurück.
5.Fahrtag
Es ist schon wieder Freitag es geht zum Finale.
"Frühstücks-Tasskaff" mit Zigarette in Baile Herculane
und Rückfahrt. Jetzt gilt es die Restepunkte einzusammeln, die man aus
taktischen, oder sonstigen Gründen (Unbefahrbarkeit aufgeweichter Böden)
so liegen ließ. Irgendwo auf der E70 fehlte auf einmal Harry. Bei richtigen
Straßen sind die Spielregeln anders. Da wartet man und ist besorgter
um das Wohlergehen des Partners. Also rechts ran. Alle Autos, die ich im Verlauf
der letzten 15 km überholt hatte, blinkten mich an und zeigten nach hinten.
Mir schwante Schlimmes und düste zurück. Da stand er nun, mit Domi
und wieder mit verselbstständigter (abgesprungener) Rasselkette. Da sieht
man mal wie geduldig Stahl ist. Böse Zungen behaupten: "...und wenn
sie nicht verschrottet ist, treibt sie noch heute eine Honda an".
Da aber der wackere Remscheider gelernter KFZ-Mechaniker ist, konnte er sich
selbst helfen und wir flott weiterfahren. 14 Uhr war Einsendeschluss und es
sollte noch so allerhand auf den Zettel. Gesagt, getan 13:50 wieder da, schnell
noch ein paar Angaben zur Umwelt, Discovery und sonstigem, und ab ins Büro.
Mopeds aufladen, alles auf- und einräumen,
dann begann der gemütliche Teil.
Zu diesem Zweck hat der genießende Wombelfahrer immer einen Schampus
dabei, um die erhaltengeblieben "heilen Knochen" oder die "Puppen"
tanzen zu lassen, zum abfeiern und weil sonst auch alles glatt gegangen ist.
Wir drei (Dennis, Harry und Hartmut) hatten bei so viel Gemütlichkeit
und guter Laune schnell Gäste am Wohnmobil.
20.00 Uhr Siegerehrung. Davor aber noch eine Danksagung an alle Teilnehmer, von Serigo im Namen der kleinen Nachbarin Irina. Diese hat Asthma. Für eine Behandlung benötigte man 350,-Euro, eine für die allein erziehende Mutter viel zu hohe Summe. Die Kollekte ( hat nichts mit Toll Collekt zu tun), die zuvor durchgeführt, erbrachte annähernd 600,- Euro!!!
Es wurde spannend. Die letzten Sieger sind immer
das Most Relax-Team und Sightseeing - Team. 17 Fahrer-Gruppen, International
besetzt, Amerikaner,Australier, Österreicher, Schweizer, Ungarn, Tschechen,
Rumänen und Deutsche. "Der Boxerclub auf Abwegen" hatte uns
bereits im vergangenen Jahr herzlich mit einer Bronze - Medaille bedacht,
sie sollte Ansporn für diese Austragung sein. Denn im Überschwang
der Gefühle sollten wir ermutigt sein in ihre Fußstapfen zu treten.
Dieser Wunsch und Ansporn wurde von den Frauen und Mannen um Ali bei der Begrüßung
nochmals nachhaltig erneuert. Diese konnten sich aber diesjährig über
den 4.ten nicht so richtig freuen. Die Esslinger hatten schon gerechnet wer
ihnen überhaupt gefährlich werden könnte. Wir waren ganz oben
auf ihrer Hit-Liste. Sie gewannen den dritten Platz. Jetzt war alles klar,
denn der Silberpokal hatte verräterische drei Medaillen und wir waren
drei!
"Motorrad Freunde Bergisch-Land - das Team dritte Edition" war zweiter
Sieger in Borlova.
Nur der Vollständigkeit halber, der 1. war einer, der mit seinem Team
schon neun mal dabei war. Bei diesen hatte ja schon jedes Schlagloch einen
Namen.
Wir genossen unsere Freude, mit neuen und alten Freunden und mit mäßig
Rotwein, den wir aus dem 5Liter Kanister spendierten, denn am nächsten
Morgen stand eine 24stündige Rückfahrt bevor.
Diese lief wie gewohnt, über alle Kilometer und Ländergrenzen hinweg,
fast glatt, was nicht selbstverständlich sein muss.
Kleiner Zwischenfall am Rande. Weil ich immer nur von der Seite auf die Sprituhr
sehen konnte, schenkte ich Harrys Bedenken, der gerade mal wieder am Steuer
saß, wenig Glauben. Pech! Unser Wohnmobil-Anhänger-Gespann lief
nach einer langen bergab Strecke auf einem österreichischem Parkplatz
mit stehendem Motor aus. Da denkt man immer, das passiert nur Frauen! Also
Kanistertanken, Motor runterkühlen lassen und mit kleiner Handpumpe die
Treibstoffleitung entlüften.
Aber dessen ungeachtet kamen wir pünktlich, mit einem Stundenmittel von
75Km/h über die gesamte Strecke, morgens um halb sieben wieder in RS
/ W an.
"Großer Bahnhof" dann am Nachmittag bei Kaffee und Kuchen
(Dagmar`s Käsekuchen ist ne Wucht!). Außer Brigitte und Harry gaben
sich Silvia, Corinna und Dirk, aber auch unsere Clubgründungsmitglieder
Rainer und Jörn die Ehre uns zu gratulieren und unseren Ausführungen
zu folgen.
Getreu dem Motto:
"Wenn einer (oder zwei) eine Enduromania tut, dann kann er (können
sie) was erzählen!"
Bemerkung des Verfassers:
Dieses Schriftstück ist ein Gesamtkunstwerk, es darf ohne meine ausdrückliche
schriftliche Genehmigung nicht gegen mich verwendet oder auch nur auszugsweise
geändert werden. Es ist lustvoll geschrieben worden, sowie es mir nach
ca. 5 Monaten wieder in den Sinn kam.
Mir ist auch klar, dass ich während des Schreibens von der "dritten
in die erste Person wechselte" dies ist ebenfalls Bestandteil meiner
Ausdrucksweise und Temperaments.
Mein besonderer Dank an Sergio und seinem Team, der auch in 2003 eine wunderschöne
Enduromania ausrichtete und hiermit wieder viel für die Völkerverständigung
tat.
Die Veranstaltung ist und bleibt ein Wettbewerb, wenn auch eine der sympathischsten
die ich kenne.
Wir hatten eine schöne Zeit!
Text von Hartmut